Geldautomatenverbund
Was ist ein Geldautomatenverbund?
Ein Geldautomatenverbund ist ein Zusammenschluss von mehreren Banken, die sich zusammentun, um ihren Kunden eine flächendeckende Bargeldversorgung zu ermöglichen. Kunden der beteiligten Banken können an allen Geldautomaten der beteiligten Institute kostenlos Bargeld von ihrem Girokonto abheben.
So können auch kleinere Banken und Direktbanken mit größeren Konkurrenten mithalten, die deutschlandweit ein umfangreiches Automatennetzwerk unterhalten.
Welche verschiedene Geldautomatenverbünde gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es vier große Geldautomatenverbünde: den Sparkassen-Verbund, das BankCard ServiceNetz, die Cash Group und den CashPool. Die Mitgliedschaft in einem Geldautomatenverbund ist für Banken und Kunden von Vorteil, da sie von einem erweiterten Automatennetzwerk profitieren und Gebühren sparen können.
Sparkassen-Verbund
Aktuell ist der Sparkassen-Verbund der führende Betreiber von Geldautomaten mit ungefähr 23.000 Automaten in ganz Deutschland. Dieser Verbund besteht aus Sparkassen, Stadtsparkassen, Kreissparkassen und der 1822direkt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Sparkassen-Finanzgruppe.
BankCard-ServiceNetz
Das BankCard-ServiceNetzwerk wird von den Genossenschaftsbanken betrieben, zu denen beispielsweise die Volksbanken und Raiffeisenbanken zählen. In diesem Geldautomatennetzwerk sind rund 17.300 Geräte vorhanden.
Weitere Informationen zu den Geldautomaten der Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Cash Group
Die Cash Group, als drittgrößtes Netzwerk, verfügt über etwa 7.000 Geldautomaten. Zu diesem Zusammenschluss gehören die folgenden deutschen Banken und ihre Tochtergesellschften:
-
Deutsche Bank
-
Commerzbank
-
Postbank
-
HypoVereinsbank
Des Weiteren können Kunden dieser Banken bei über 1.300 Shell-Tankstellen im gesamten Bundesgebiet ohne zusätzliche Kosten Bargeld beziehen.
Mehr Infos finden Sie auf der Webseite der Cash Group.
CashPool
Die Mitglieder von CashPool verfügen gemeinsam über etwa 2.800 Bankautomaten. Zu diesem Verbund von Geldautomaten zählen unter anderem:
-
Degussa Bank
-
Sparda-Banken (alle 11 Banken des Banken-Verbunds)
-
netbank
-
BBBank
-
Santander
-
Suedwestbank
-
Wüstenrot Bank
-
16 weitere Banken und deren Tochtergesellschaften
Mehr Infos zu den Geldautomaten von Cashpool finden Sie.
Vergleich der Geldautomatenverbünde in Deutschland
Geldautomatenverbund | Anzahl Geldautomaten |
---|---|
Sparkassen-Verbund |
ca. 23.000 Geldautomaten |
BankCard-ServiceNetzwerk |
ca. 17.300 Geldautomaten |
Cash Group |
ca. 7.000 Geldautomaten und über 1.300 Shell-Tankstellen |
CashPool |
ca. 2.800 Bankautomaten |
Vorteile der Geldautomatenverbünde
Geldautomatenverbünde wie der Sparkassen-Verbund, das BankCard ServiceNetz, die Cash Group und der CashPool bieten sowohl für die beteiligten Banken als auch für ihre Kunden erhebliche Vorteile. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile aufgelistet:
-
Gebührenfreie Bargeldabhebungen:
Kunden können an den Geldautomaten der Mitgliedsbanken kostenlos Geld abheben, ohne zusätzliche Gebühren zahlen zu müssen
-
Breites Geldautomatennetz:
Durch den Zusammenschluss von mehreren Banken entsteht ein dichtes Netzwerk von Geldautomaten, das den Kunden eine höhere Verfügbarkeit und Bequemlichkeit bietet.
-
Kosteneinsparungen für die Banken:
Die Mitgliedsbanken können durch den Zusammenschluss ihre Kosten für den Betrieb von Geldautomaten reduzieren, da sie diese Infrastruktur gemeinsam nutzen.
-
Stärkere Verhandlungsposition:
Die Mitgliedsbanken können durch ihren Zusammenschluss eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber anderen Marktteilnehmern einnehmen, zum Beispiel bei der Zusammenarbeit mit Zahlungsdienstleistern.
-
Gemeinsame Serviceangebote:
Die Mitgliedsbanken können ihren Kunden gemeinsame Serviceangebote machen, wie zum Beispiel spezielle Finanzprodukte oder Versicherungen.
-
Erhöhte Kundenbindung:
Kunden, die von den Vorteilen des Geldautomatenverbunds profitieren, sind häufig zufriedener und treuer, was zu einer höheren Kundenbindung führt.
-
Wettbewerbsvorteil:
Geldautomatenverbünde können sich gegenüber größeren Banken und Finanzinstituten behaupten, indem sie ihren Kunden attraktive Konditionen und Leistungen bieten.
-
Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch:
Die Mitgliedsbanken können voneinander lernen und gemeinsam innovative Lösungen entwickeln, um ihre Geschäftsmodelle weiter zu optimieren.
-
Verbesserung der regionalen Präsenz:
Durch den Zusammenschluss mehrerer Banken können Kunden auch in Regionen, in denen ihre eigene Bank keine Filiale hat, bequem Geld abheben.
-
Erweiterung des Leistungsspektrums:
Mitgliedsbanken können ihr Leistungsspektrum durch die Zusammenarbeit erweitern und ihren Kunden Zugang zu zusätzlichen Finanzdienstleistungen ermöglichen.
Insgesamt bieten Geldautomatenverbünde wie der Sparkassen-Verbund, das BankCard ServiceNetz, die Cash Group und der CashPool sowohl für die beteiligten Banken als auch für ihre Kunden erhebliche Vorteile, indem sie den Zugang zu Geldautomaten und Finanzdienstleistungen verbessern und gleichzeitig Kosten und Wettbewerbsdruck reduzieren.
Direktbanken ohne Zugehörigkeit zu einem Bankenverbund
Einige Online-Banken, wie die ING, die Volkswagen Bank oder die DKB-Bank, sind in keinem Bankenverband. Diese Finanzinstitute haben jedoch eine unkomplizierte Lösung gefunden: Sie stellen ihren Kunden kostenlose Kreditkarten zur Verfügung, mit denen sie gebührenfrei Geld an entsprechenden Geldautomaten abheben können.
Andere Online-Banken, wie Norisbank oder Comdirect, sind Tochterunternehmen von Filialbanken. In diesen Fällen gehören sie zum Bankenverband der Muttergesellschaft. Bei Norisbank ist dies die Deutsche Bank und bei Comdirect die Commerzbank. So können Kunden die Geldautomaten des jeweiligen Verbands nutzen, auch wenn sie keine Kunden der Muttergesellschaft sind.
Kosten für die Geldabhebung ohne Bankenverbund
Wenn Bankkunden Geld an Geldautomaten abheben, die nicht zu ihrem Bankenverbund gehören, können zusätzliche Kosten entstehen. Diese Gebühren werden häufig als Fremdabhebegebühren bezeichnet und variieren je nach Bank und den individuellen Konditionen des jeweiligen Girokontos.
In der Regel setzen sich die Kosten aus zwei Komponenten zusammen: einer Gebühr, die von der Bank des Geldautomatenbetreibers erhoben wird, und einer Gebühr, die von der eigenen Bank des Kunden verlangt wird. Die Gebühren können sowohl prozentual vom Abhebungsbetrag als auch als fester Betrag berechnet werden.
Die genauen Kosten für das Abheben von Geld an fremden Geldautomaten variieren je nach Bank und Kontomodell. Daher ist es ratsam, sich vorab über die anfallenden Gebühren zu informieren, um unerwartete Kosten zu vermeiden. Einige Banken bieten ihren Kunden auch spezielle Kontomodelle oder Kreditkarten an, mit denen sie weltweit oder innerhalb bestimmter Gebiete kostenfrei Geld abheben können.
Geld abheben im Ausland
Beim Geld im Ausland abheben, vor allem außerhalb der Eurozone, fallen bei einigen Kartenanbietern Auslandsentgelte zwischen 1 und 2,5 Prozent an, die entweder als separate Gebühr ausgewiesen sind oder sich in einem verschlechterten Umrechnungskurs bemerkbar machen.
Auch ein Umrechnungszuschlag kann hinzu kommen. Teilweise sind die Hinweise für diese anfallenden Kosten kaum oder gar nicht zu finden. Die Kreditinstitute berechnen den Währungsunterschied anhand eines vorher bestimmten, oft nicht einheitlichen Devisenkurses. Meist geschieht das zum Nachteil des Kunden.
Geld abheben im Supermarkt
In der Tat ist es heutzutage nicht mehr zwingend notwendig, eine Bankfiliale aufzusuchen, um Bargeld abzuheben. Viele Supermarktketten bieten den Service des Bargeldabhebens direkt an der Kasse an. Dies hat den Vorteil, dass man beim Einkaufen gleichzeitig Geld abheben kann, ohne einen zusätzlichen Weg zur Bank in Kauf nehmen zu müssen.
Um diesen Service nutzen zu können, müssen Sie in der Regel einen Mindesteinkauf tätigen. Dieser Mindesteinkaufsbetrag variiert je nach Händler und liegt normalerweise zwischen 5 und 20 €. Bei einigen Geschäften ist es sogar möglich, ohne Mindesteinkauf Geld abzuheben, allerdings ist dies eher die Ausnahme.
Der maximale Betrag, den Sie an der Kasse abheben können, liegt in der Regel bei 200 €. Manche Händler bieten jedoch auch niedrigere Maximalbeträge an. Es ist ratsam, sich vorab beim jeweiligen Supermarkt über die genauen Konditionen zu informieren.