Basiskonto - das Girokonto für Jedermann
Was ist ein Jedermann-Konto?
Der Begriff Jedermann Konto (auch Basiskonto oder Mindestkonto) bezeichnet ein Girokonto, das jeder bei einer Bank seiner Wahl eröffnen kann, um bargeldlose Zahlungen zu leisten. Dieses Recht wurde in Deutschland mit dem Postscheckdienst im Jahr 1909 eingeführt.
Seit der Privatisierung der Postbank im Jahr 1995 gibt es jedoch keinen Rechtsanspruch mehr. Ein Girokonto für jedermann wurde 1995 in Deutschland vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA) - heute Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) - zunächst nur als freiwillige Verpflichtung der Kreditinstitute definiert.
Dementsprechend handelte es sich um ein Girokonto auf Guthabenbasis (umgangssprachlich Guthabenkonto genannt), bei dem keine Überziehung erlaubt war. Ziel der Selbstverpflichtung war es offensichtlich, ein "Jedermann Konto" zu schaffen, was damals vom Gesetzgeber nicht erlaubt war.
Trotz dieser Gesetzesänderung bieten die meisten Banken ihren Kunden heute ein Konto ohne oder mit sehr niedrigen monatlichen Gebühren an, das flexibel für den bargeldlosen Zahlungsverkehr genutzt werden kann und oft auch Zusatzleistungen wie eine EC-Karte oder Online-Banking beinhaltet.
Wer kann ein Jedermann Konto eröffnen?
Jeder Bürger hat das Recht, ein Jedermann Konto zu eröffnen, das auch als Basiskonto bezeichnet wird. Auch der Kontowechsel von einer Bank zur anderen wurde erleichtert. In Zukunft dürfen Banken niemandem mehr das Recht verweigern, ein Konto zu eröffnen. Auch Obdachlose, Asylbewerber und Menschen ohne Aufenthaltsstatus, die aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht abgeschoben werden können (sogenannte Geduldete), haben Anspruch darauf.
Allerdings muss der Kunde geschäftsfähig sein, d.h. mindestens 18 Jahre alt sein. Jedermann Konten bieten wichtige Bankdienstleistungen wie Lastschriftverfahren und die Möglichkeit, Gehaltszahlungen zu erhalten, und sind damit ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Indem wir sicherstellen, dass jeder Zugang zu einem Jedermann Konto hat, können wir dazu beitragen, eine gerechtere und integrativere Gesellschaft zu schaffen.
Jedermann Konto trotz negativem SCHUFA Eintrag
Ein negativer SCHUFA-Eintrag ist oft ein Hindernis für die Eröffnung eines neuen Bankkontos. Das Girokonto für Jedermann, als Konto auf Guthabenbasis, steht speziell auch Personen mit finanziellen Schwierigkeiten zur Verfügung. Auch SCHUFA Einträge sollen hier kein Hindernis sein.
Das Jedermann Konto hat in der Regel weniger Funktionen als herkömmliche Konten, kann aber dennoch für grundlegende Bankgeschäfte wie Einzahlungen, Abhebungen und Rechnungszahlungen genutzt werden. Darüber hinaus verfügen viele dieser Konten über spezielle Tools, die Ihnen helfen, Ihre Finanzen zu verwalten und Ihre Kreditwürdigkeit wiederherzustellen. So können auch Menschen mit negativen SCHUFA-Einträgen den Komfort und die Ruhe genießen, die ein Bankkonto mit sich bringt.
Darf eine Bank ein Jedermann Konto ablehnen?
Obwohl die Banken im Allgemeinen allen Kunden gegenüber offen sind, gibt es einige wenige Umstände, unter denen sie jemanden ablehnen können.
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Wenn eine Person zum Beispiel bereits ein Konto bei einem anderen Kreditinstitut hat, kann die Bank sie ablehnen.
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Wenn eine Person eine Straftat gegen die Bank begangen hat, wie z.B. Betrug oder Veruntreuung, wird sie wahrscheinlich ebenfalls abgelehnt werden.
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Eine Person kann auch abgelehnt werden, wenn sie mit einem früheren Vertrag mit der Bank im Rückstand ist.
Was kann man tun, wenn der Antrag auf Eröffnung des Jedermann Kontos abgelehnt wird?
Wenn Ihr Antrag auf Eröffnung eines Basiskontos abgelehnt wird, haben Sie drei Möglichkeiten:
- ein Verwaltungsverfahren bei der BaFin,
- eine Klage vor den Zivilgerichten,
- die Anrufung der zuständigen Verbraucherschlichtungsstelle.
Bei einem Verwaltungsverfahren füllen Sie ein Formular aus und reichen es bei der BaFin ein.
Wenn Sie eine Klage einreichen, bringen Sie Ihren Fall vor die Zivilgerichte.
Die dritte Möglichkeit ist, sich an die Verbraucherschlichtungsstelle zu wenden, die für Ihren Fall zuständig ist. Diese Stelle kann Ihnen helfen, wenn Ihr Fall in ihren Zuständigkeitsbereich fällt.
Unabhängig davon, welchen Weg Sie wählen, kann Ihnen das Vorgehen gegen eine Ablehnung helfen, das Bankkonto zu bekommen, das Sie brauchen.
Darf eine Bank ein Basiskonto kündigen?
Eine Bank darf ein Jedermann Konto in einigen wenigen Ausnahmefällen kündigen.
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Der Kunde hat falsche Angaben bei der Kontoeröffnung gemacht.
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Der Kunde hat eine Straftat gegen die Bank begangen.
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Der Kunde besitzt bereits ein anderes Basiskonto.
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Kontoführungsgebühren und oder weitere Kosten wurden über mehr als 3 Monate nicht bezahlt. Der Betrag muss höher, als 100 Euro liegen.
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Das Konto ist seit mehr als zwei Jahren inaktiv.
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Der Kunde weigert sich, eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu akzeptieren.
Was ist der Unterschied zwischen Girokonto und Basiskonto?
Die wichtigsten Unterschiede von klassischem Girokonto und Basiskonto kann man an den folgenden Punkten festmachen:
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Das Basiskonto ist ein Konto auf Guthabenbasis.
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Beim Girokonto gibt es einen Dispokredit und das Konto kann überzogen werden.
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Beim Basiskonto gibt es deutlich mehr Kunden mit schlechter Bonität, als beim klassischen Girokonto.
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Beim Basiskonto sind die Gebühren für die Kontoführung in der Regel höher, als beim klassischen Girokonto.
Basiskonto eröffnen
Um ein Jedermann Konto zu eröffnen, haben Sie die Wahl, dies persönlich in einer Filiale oder online zu tun. Wenn Sie sich für den Besuch einer Filiale entscheiden, müssen Sie Ihren Personalausweis oder Reisepass sowie einen Adressnachweis mitbringen. Wenn Sie ein Girokonto für Jedermann online eröffnen, werden Sie in der Regel aufgefordert, ähnliche Informationen anzugeben.
Die Online Eröffnung eines Jedermann Kontos verläuft normalerweise in den folgenden Schritten:
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Antrag auf Abschluss eines Basiskontovertrags ausfüllen
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Formular ausgedruckt und unterschrieben haben, bringen Sie es zusammen mit Ihrem Personalausweis oder Reisepass und dem PostIdent-Coupon in eine Postfiliale, um Ihre Identität nachzuweisen. In einigen Fällen kann auch das VideoIdent-Verfahren angeboten werden.
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Die Bank bearbeitet den Antrag und teilt mit, ob die Eröffnung eines Kontos möglich ist oder nicht.
Welche Funktionen hat ein Jedermann Konto?
Das Basiskonto bietet dem Karteninhaber eine Reihe grundlegender Dienstleistungen:
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Empfang von Zahlungen
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Durchführung von Überweisungen
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Abheben von Geld mit der Bankkarte an Geldautomaten
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Einzahlen von Bargeld in Filialen
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Daueraufträge einrichten
Wie viel kostet ein Jedermann Konto?
Je nach Bank kann die monatliche Gebühr für ein Jedermann Konto kostenlos sein oder bis zu 10 Euro kosten. Die Gebühr muss marktüblich und nach dem Gesetz angemessen sein. In vielen Fällen orientiert sich die monatliche Gebühr an der monatlichen Gebühr für ein Standard-Girokonto. Daher ist es wichtig, zu recherchieren, welche Bank für Sie und Ihre Bedürfnisse am günstigsten ist.
Das Durchblättern von Online-Bewertungen oder das Sprechen mit Freunden und Verwandten über deren Erfahrungen sind beides gute Möglichkeiten, um zuverlässige Informationen über verschiedene Banken zu erhalten. Wenn Sie eine Bank gefunden haben, die für Sie in Frage kommt, besuchen Sie sie oder rufen Sie sie an, um Ihre Fragen zu stellen und Ihr neues Konto zu eröffnen.
Kann ein Basiskonto auch als Pfändungsschutzkonto geführt werden?
Wenn Sie sich Sorgen um eine Lohnpfändung machen, dann fragen Sie sich vielleicht, ob ein Basiskonto auch als Pfändungsschutzkonto (P-Konto) genutzt werden kann. Die Antwort lautet ja, aber es gibt einen Haken. Sie können nur ein P-Konto haben.
Wenn Sie also ein altes Konto haben, das Sie in ein P-Konto umwandeln möchten, müssen Sie zunächst Ihr altes Konto auflösen und ein neues eröffnen. Ansonsten kann jedes Basiskonto mit P-Konto-Funktion beantragt werden. In jedem Fall schützt ein P-Konto Ihr Gehalt vor Pfändungen. Es ist also auf jeden Fall eine Überlegung wert, wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der dies ein Risiko darstellen könnte.